80.000 € Soforthilfe für Menschen in Not in Haiti
10 Tage lang haben im Februar Demonstranten in Haiti gegen die Regierung von Staatschef Jovenel Moïse protestiert. Nach einer kurzfristigen Beruhigung der Lage ruft ein breites Bündnis laut Auswärtigem Amt ab heute, 7. März, zu erneuten Protesten auf. Die Ausschreitungen haben das kleine Land in einen Ausnahmezustand versetzt: Lebensmittel und Trinkwasser sind knapp, die medizinische Versorgung ist nicht mehr gewährleistet. Sternstunden unterstützt den Verein nph Kinderhilfe Lateinamerika mit 80.000 Euro Soforthilfe beim Kampf um das Überleben der Bevölkerung.
Bericht von Pater Frechette am 06.03.19
Pater Richard Frechette und seine Teams von ‚nph Haiti‘ und der Schwesterorganisation ‚Fondation St. Luc‘ sind seit Mitte Februar pausenlos im Einsatz, um den ärmsten Menschen zu helfen, die auch jetzt noch vielfach ohne Wasser, Nahrungsmittel und medizinische Versorgung sind. Die aus Deutschland bereitgestellten Mittel – darunter die Förderung von Sternstunden – wurden bisher überwiegend für die Versorgung mit Trinkwasser und Medikamenten eingesetzt; daneben wurde Diesel-Kraftstoff für die vielen notwendigen Transporte gekauft.
Die lebensnotwendige Versorgung mit sauberem Trinkwasser bleibt auch in den nächsten Tagen eine Herausforderung, zumal Februar und März in Haiti zu den sehr trockenen Monaten zählen. Pater Richard Frechette: „Wir liefern weiterhin Trinkwasser in Gebiete um die Hauptstadt herum, von wo uns akuter Mangel gemeldet wird. Über Funk haben uns auch Hilferufe des Bürgermeisters von Cornillon erreicht. Es ist keine geschlossene Ortschaft; einzelne Häuser und kleine Siedlungen liegen weit in der Gegend verstreut, sodass manche Menschen zu Fuß oder mit Maultieren 2o Kilometer und mehr zu den Verteilungsorten zurücklegen müssen, um ein paar Kanister Wasser zu holen. Die Menschen warten sehnlich auf Regen, aber bis dahin bringen sie fast die ganze Zeit damit zu, nach Wasser zu suchen.
Um die Menschen versorgen zu können, haben wir in Port-au-Prince viele Hunderte leere Speiseöl-Kanister erworben, ausgewaschen und mit Wasser gefüllt. Leider kommen unsere Wasserlaster auf den unbefestigten und steilen Wegen nur schwer voran und verlieren unterwegs einen großen Teil ihrer Ladung. Mit unseren Pickup-Trucks kommen wir besser zu den Verteilstellen, die wir über Funk und Telefon mit den Menschen verabreden. Obwohl es per Luftlinie bis zur Hauptstadt nur ca. 30 Kilometer sind, leben die Menschen hier fast wie im Mittelalter; sie haben ein wirklich hartes Leben. Wir wollen versuchen Geld aufzutreiben, um Trinkwasser-Brunnen für sie zu bohren.“
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Meldung erstellt am: 07. März 2019