Vorschulunterricht für syrische Flüchtlingskinder und arme jordanische Kinder
Sternstunden unterstützt ein Jahr lang das Vorschul-Bildungsprogramm für syrische Flüchtlingskinder der Caritas Jordanien. Im Fokus des Projektes steht ein qualitativ hochwertiges, inklusives Kindergartenangebot für 350 besonders vulnerable Kinder, die kaum eine Chance auf frühkindliche Erziehung haben.
Projekt Steckbrief
Projektdurchführung | Deutscher Caritasverband e.V. Caritas international |
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Aktionsjahr | 2023 |
Ort | Jordanien, Amman, Irdib, Balqa, Madaba |
Fördersumme | 173.399,00 € |
Da die wirtschaftliche Situation auch für viele Familien in den jordanischen Gastgemeinden schwierig ist, stammen ca. 30% der Kinder aus bedürftigen jordanischen Familien. Ab Herbst 2023 wurden auch Flüchtlingskinder unabhängig von ihrer Nationalität und ihres Registrierungsstatus aufgenommen. Auch Kindern mit Behinderung wird eine Vorschulbildung und Förderung ermöglicht.
Die Vorschulbildung wird in Kooperation mit privaten christlichen Schulen und gemeinnützigen Kindergärten in einem Doppelschichtsystem angeboten. Während die Kindergärten eine reguläre Vormittagsschicht betreiben, bietet Caritas Jordanien eine Nachmittagsschicht für Flüchtlingskinder und Kinder aus sozial schwachen Familien an, die sonst keinen Zugang zu Vorschulbildung haben. Dafür müssen zusätzliche Erzieher und Sozialarbeiter eingesetzt werden. Es fallen u.a. Kosten für den Transport der Kinder, für Mahlzeiten, aber auch für Fortbildungsmaßnahmen für Eltern und Lehrer an. Das Gesamtprojekt beinhaltet ebenfalls eine Unterstützung von 175 Elternteilen (good parenting sessions) vor.
Jordanien leidet enorm unter Einsparungen, denn mehrere internationale NGOs haben ihre Büros geschlossen und sowohl das UNHCR (Flüchtlingshilfe der UNO) wie auch das WFP (World Food Programm) haben drastische Kürzungen vorgenommen. Dies steht im krassen Gegensatz zu dem enormen Bedarf an humanitärer Unterstützung, der seit Beginn der Syrienkrise so hoch wie nie zuvor ist. Der Krieg in der Ukraine und die damit verbundene Getreideknappheit hat zu einem sprunghaften Anstieg der Preise für lebenswichtige Güter geführt, was sowohl die jordanische Bevölkerung als auch die Flüchtlingsgemeinschaften schwer getroffen hat.
Die Mehrheit der in Jordanien lebenden Geflüchteten kommt aus Syrien (740.000), dem Irak (62.000), Jemen (13.000) und Sudan (5.000), wobei dies nur die offiziell beim UNHCR registrierten Menschen sind. Nachdem das UNHCR die Registrierung im Jahr 2019 eingestellt hat, ist davon auszugehen, dass die Zahl der illegal im Land lebenden Menschen weitaus höher ist. Letzte Schätzungen gehen davon aus, dass 46% der Geflüchteten Kinder und Jugendliche sind.