„Selbstwert stärken – stark im Leben!“
Bildungsangebote und Förderung für benachteiligte Kinder und Jugendliche im Generationszentrum Milbertshofen
Kinder und Jugendliche aus wirtschaftlich benachteiligten Familien oder aus Familien mit Migrationshintergrund sind durch die Pandemie überproportional von einer Zunahme psychischer Symptome wie Ängstlichkeit, Depressivität und Hyperaktivität betroffen. Der Anteil der Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund ist im Münchner Brennpunktviertel Milbertshofen besonders hoch. Kinder- und Jugendkriminalität, Gewalt, Drogen- und Alkoholmissbrauch etc. sind an der Tagesordnung.
Projekt Steckbrief
Projektdurchführung | Generationenzentrum e.V. |
---|---|
Aktionsjahr | 2022 |
Ort | Oberbayern, München |
Fördersumme | 60.300,00 € |
Kinder und Jugendliche mit weniger Bildungshintergrund als Folge der Pandemie sind leistungsmäßig noch weiter abgefallen. Mit dem mehrzügigen Projekt „Selbstwert stärken – stark im Leben“ möchte das Generationenzentrum in Milbertshofen die betroffenen Kinder direkt fördern. Durch konkrete Hilfestellungen, wie Hausaufgabenbetreuung aber auch durch kreative Ausdrucksformen und andere Betätigungsfelder, soll den Kindern Raum gegeben werden, damit sie ihre Stärken herausarbeiten und ihre Fähigkeiten entdecken können. Sternstunden hilft bei der Finanzierung der Honorare (Ehrenamtspauschale), des Materials für die Hausaufgabenbetreuung, der Deutschkurse, der Bastelgruppe sowie der Eintrittsgelder für kulturelle Ausflüge, Sport- und Freizeitangebote.
Interview mit einer 14-jährigen Besucherin des Generationenzentrums:
Wie lange kommst du schon zum Generationenzentrum?
Ich bin seit der 5. Klasse zur Hausaufgabenbetreuung hingegangen, meine Schwester ist seit der 3. Klasse da.
Warum gehst du dorthin?
Da wurde mir bei den schulischen Sachen geholfen, also die Hausaufgaben mit mir gemacht und auf Proben gelernt, da war ich mit Freunden zusammen und hatte Spaß, eine schöne, coole Zeit, Essen, Ablenkung von der Schule, wenn die Hausaufgaben fertig waren.
Wie oft in der Woche bist du dort?
Früher war ich mindestens zweimal in der Woche da, wenn es Ausflüge oder anderes gab öfters. Jetzt beim Mädelstreff zweimal im Monat. Aber ich helfe auch selber mit und mache jetzt mit den Kindern in der Hausaufgabenbetreuung ihre Aufgaben, also dann eigentlich nochmal 1-2 Mal die Woche, aber als Helferin.
Wie hast du die Zeit in der Pandemie erlebt?
Ich hatte das Gefühl, viel zu verpassen, die Zeit stand irgendwie still, man hat sich oft alleine gefühlt.
Bist du in der Schule währenddessen zurechtgekommen?
Zuerst dachte ich „chillig“, weil ich nicht mehr in die Schule musste und länger ausschlafen konnte. Aber dann fand ich, dass es schon viel Druck von der Schule gab.
Was hat sich durch die Pandemie für dich verändert?
Ich konnte ja nicht viel machen, also hab´ ich doch ein bisschen mehr für die Schule gemacht und bin tatsächlich besser geworden. Darum konnte ich auch auf die Schule mit M-Zweig wechseln. Da fühle ich mich jetzt auch wohler, hab´ da neue Freunde gefunden.
Wie hilft dir das Generationenzentrum?
Sie haben mir vor Corona beim Lernen geholfen, aber dann auch in Corona. Ich konnte nachfragen, wenn ich ´was nicht verstanden habe. Wir haben telefoniert oder ich habe ein Foto von den Aufgaben geschickt, manchmal auch ziemlich spät. Und als es wieder ging, bin ich dazu wieder ins Generationenzentrum gegangen – einzeln oder nur zu dritt bei den Hausix – das durfte man ja da nicht anders. Außerdem haben sie mir mit Informationen und Gesprächen geholfen, die Schule zu wechseln.
Wie sehen deine Zukunftspläne aus, was wünschst Du Dir für die Zukunft?
Hm, ich weiß noch nicht. Mal eine Familie haben, die Welt entdecken, Neues erleben, Ausflüge, und auch mehr Freiheiten, Gleichberechtigung.