Armen bolivianischen Kindern aus der Perspektivlosigkeit helfen
Der Verein Wipalla verteilt Lebensmittelpakete, Medikamente, Hygieneartikel und Schul-Starterpakete an 170 Kinder und Jugendliche aus bedürftigen Familien und wird von Sternstunden mit 51.555 Euro unterstützt.
Projekt Steckbrief
Projektdurchführung | Wipalla e.V. |
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Aktionsjahr | 2022 |
Ort | Bolivien, El Alto La Paz |
Fördersumme | 51.555,00 € |
Die Fundación Wiphala im bolivianischen El Alto ist eine Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche vor den Toren der Hauptstadt La Paz. Träger der Fundación Wiphala ist der Verein Wipalla. Vereinsmitglied Monika Stöckl hat vor 21 Jahren das Projekt gegründet. In den beiden Projekthäusern – der Tagesanlaufstelle und dem Betreuten Wohnen – unterstützt ein professionelles Team arbeitende Kinder und Jugendliche, Vollwaisen und Kinder, die dem Projekt vom Jugendamt übergeben werden mit einem vielfältigen Hilfsangebot.
Die Mitarbeiter von Wiphala versorgen seit der Corona-Pandemie auch bedürftige Kinder aus ihren Projekten mit Grundnahrungsmitteln. Je länger der Ausnahmezustand andauerte, umso mehr Familien waren betroffen. Die Not ist weiterhin groß und viele Eltern können ohne das nötige Einkommen ihre Kinder nicht ernähren. Auch die monatelangen Schulschließungen bereiteten erhebliche Probleme für die Familien – digitaler Unterricht war aufgrund fehlender Endgeräte, fehlendem WLAN-Zugang und zu engen Wohnverhältnissen nicht möglich. Deswegen bietet Wiphala auch Hilfe beim Lernen an.
Monika Stöckl von Wipalla e.V. berichtet von ihrer Reise nach Bolivien im April 2023:
„Ich wollte bei einer Ausgabe von Essenspaketen an die Familie mit dabei sein. Es war die sechste seit zwei Jahren – finanziert von Sternstunden. Bei der Anlieferung der Lebensmittel war jede hilfreiche Hand gefragt – egal ob Verwalter, Pädagoge, Student oder die Jungs aus dem Betreuten Wohnen. Säckeweise haben sie Reis, Zucker, Milchpulver, Quinoa ins Haus geschleppt - auch Eier und Speiseöl. Dann hieß es, alles zu gleichen Teilen für 110 Familien zu verpacken und für Betsa, den Überblick nicht zu verlieren. Doch ihre StudentInnen hatten darin schon Erfahrung. Bereits am Nachmittag war alles fertig. Betsa hatte für den nächsten Tag die Eltern zum Abholen ihrer Essenspakete eingeladen. Von dieser Unterstützung profitieren nicht nur die Eltern unserer Projektkinder, sondern auch die Strickerinnen mit minderjährigen Kindern. Der Hof war voll mit Müttern, Kindern und Babys und auch ein paar Vätern. Betsa und ihre KollegInnen sind begeistert, wenn sie die Eltern im Haus haben und den einen oder anderen Rat oder Unterstützungsangebote an sie weitergeben können. Auch hier helfen ihre StudentInnen und überprüfen anhand von Listen die Anwesenheit. Unsere Lebensmittelpakete sind für die meist kinderreichen Familien eine große Hilfe und werden mit Freude angenommen. Denn die Preise für Lebensmittel sind nach der Pandemie weiterhin hoch. Auswirkungen auf einen Preisanstieg bei Reis und Gemüse hatten zudem die Grenzschließung zu Peru, aber auch eine magere Kartoffelernte, nachdem es in den letzten Monaten kaum geregnet hatte. Ich habe mich zu den Frauen auf den Gehsteig gesetzt und mit ihnen geratscht. Einige haben auf ihre Männer oder ein Taxi gewartet, um die schweren Pakete nach Hause zu bringen.“