Sicher-geschützt – geborgen. Eine Schutzhütte für die Arbeit in der Traumapädagogik
Ziel der Arbeit der Traumapädagog*innen ist die emotionale und soziale Stabilisierung von Kindern und Jugendlichen. Grundlage hierfür ist die Schaffung eines sicheren Ortes mit verlässlichen und vertrauensvollen Beziehungen. Eine Schutzhütte an einem geschützten und sicheren Ort soll dabei helfen, dass Kinder und Jugendliche wieder in der Lage sind, ihre eigenen Ressourcen zu aktivieren und innere Stabilität zu bekommen, um sich im Alltag wieder zurecht zu finden. Sternstunden finanziert die Errichtung einer Schutzhütte bei der Rummelsberger Diakonie in Schwarzenbruck.
Projekt Steckbrief
Projektdurchführung | Rummelsberger Dienste für junge Menschen gGmbH Rummelsberg 20a |
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Aktionsjahr | 2022 |
Ort | Mittelfranken, Schwarzenbruck |
Fördersumme | 24.750,00 € |
Seit 1983 gibt es die Heilpädagogische Tagesstätte in Rummelsberg. Sie gehört als teilstationäres Angebot des Rummmelsberger Jugendhilfeverbunds zu den Rummelsberger Diensten für junge Menschen. Insgesamt werden hier rund 60 Kinder und Jugendliche in sieben heilpädagogischen Gruppen betreut. Vier Gruppen sind in Rummelsberg selbst, zwei im Nürnberger Stadtteil Langwasser und eine in Altdorf.
Sinn und Zweck der ganzheitlichen Betreuung ist es, Eltern und Kindern bei der Bewältigung ihrer Probleme zu helfen. Vor allem die Zusammenarbeit, Anleitung und Unterstützung der Eltern ist eine wichtige Säule in der Zusammenarbeit.
Aufgabe der Erzieher*innen und des pädagogischen Fachpersonals ist es, den betreuten Kindern und Jugendlichen zu helfen, ihre Verhaltensauffälligkeiten zu verringern. In enger Netzwerkarbeit arbeiten sie mit Psycholog*innen mit verschiedensten Methoden daran, wie z.B. Spiel- und Familientherapie, Traumatherapie, Supervision sowie soziales Kompetenztraining.
Oberstes Ziel ist es, den jungen Menschen einen Schulabschluss zu ermöglichen und ihnen die wichtigsten Kompetenzen für ein selbstbestimmtes Leben mitzugeben.
Arbeit der Traumapädagogik
Ziel der Schutzhütte ist es, für die Kinder- und Jugendlichen einen Raum zu gestalten, in dem sie unter fachlicher Begleitung, u.a. von Traumapädagog*innen, stabilisiert und gefördert werden.
Aktuell kommen immer mehr Kinder und Jugendliche in die Einrichtung, die aufgrund ihrer Entwicklung, Lebensumstände und Einflüsse (z.B. Corona) massive Belastungen tragen müssen und entsprechend verstärkt Störungsbilder zeigen.
Insbesondere sind hier Traumatisierungen zu nennen, die durch unterschiedliche Erlebnisse und Erfahrungen bei den Kindern Spuren hinterlassen haben, so z.B. Missbrauchs- und Gewalterfahrungen, Fluchterlebnisse, Verlassensängste im familiären Kontext, Ausgrenzung uvm.
Die Arbeit der Traumapädagog*innen ist ein wichtiger Bestandteil in der pädagogischen Arbeit. Die Schutzhütte eignet sich dazu, verschiedene therapeutische Selbstwirkamkeitsübungen zu erlernen, wie z.B. Atem- oder Achtsamkeitsübungen. Darüber hinaus wird mit den Kindern und Jugendlichen ganz praktisches "Handwerkszeug“ eingeübt, um in belasteten Situation richtig zu handeln.
Alle diese Elemente dienen dazu, die Kinder und Jugendlichen fit zu machen, um möglichst stressfrei belastende Alltagssituationen zu meistern.