Nothilfe zur Bewältigung der Corona-Pandemie
Die Zahl der Coronafälle steigt auch in Haiti besorgniserregend an. Besonders in den Armenvierteln wird eine starke Ausbreitung des Virus befürchtet. Um dort auf den Ernstfall vorbereitet zu sein, werden nun mit der Unterstützung von Sternstunden Vorsorgemaßnahmen durch das Team von nph Haiti getroffen.
Projekt Steckbrief
Projektdurchführung | nph Kinderhilfe Lateinamerika e.V. Tullastr. 66 |
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Aktionsjahr | 2020 |
Ort | Port-au-Prince, Haiti |
Fördersumme | 45.000,00 € |
"Während der letzten drei Tage wurden in Haiti bis zu 31 Fälle/Tag bestätigt, verglichen mit 2 bis 5 Fällen/Tag zuvor. Es ist klar, dass wir sicherlich mehr als die dokumentierten 181 Fälle insgesamt im Land haben", erklärt Dr. Jacqueline Gautier, Leiterin des Kinderkrankenhauses. Die Ärztin berichtet von einem 3-jährigen Mädchen mit angeborenem Herzfehler, das mit einer Lungeninfektion ins Krankenhaus eingeliefert wurde und kurz darauf ins Koma fiel. Da die Familie angab, viele Mitglieder im Haushalt hätten Husten, bat das Personal der Intensivstation um einen COVID-Test: Das Ergebnis war positiv – es kam allerdings, als das Mädchen schon tot war. "Dieser Fall zeigt, wie wichtig es ist, in St. Damien mehr Kinder in die COVID-Überwachung einzubeziehen", so Gautier.
St. Damien ist in Haiti das größte Krankenhaus mit westlichen Medizinstandards – und deshalb für das Land sehr wichtig. In Kooperation mit der nationalen Gesundheitsbehörde Haitis ist es Teil des landesweiten Corona-Notfallsystems, zu dem sechs Krankenhäuser gehören. Dafür wurden Krankenstationen teilweise leergeräumt und mit erhöhtem Bettenbestand zu Isolierstationen umgebaut. Damit keine Infizierten ins eigentliche Krankenhaus kommen, sollen weitere externe Isolierstationen im Freien errichtet werden. Für diese Zelte auf dem Krankenhausgelände benötigt St. Damien neue Matratzen. Patienten, die sich mit dem Coronavirus angesteckt haben und an Atemproblemen leiden, brauchen Beatmung mit Sauerstoff. Deshalb baut St. Damien das hauseigene Sauerstoffversorgungssystem aus und schafft neue Anschlüsse.
Was das Kinderkrankenhaus noch benötigt, ist eine Grundversorgung mit Medikamenten gegen Fieber, Schmerzen, medizinische Handschuhe, antibakterielle Seife und weitere Verbrauchsmaterialien sowie Essen für Patienten und Personal. Hier unterstützt Sternstunden mit einem Nothilfe-Fonds, so dass die benötigten medizinischen Materialien und Medikamente angeschafft werden können und sorgt bei Bedarf auch für Nahrungsmittelhilfe und Trinkwasserversorgung.
Wir werden unsere Bemühungen fortsetzen, um unsere gefährdete Bevölkerung zu versorgen und das Personal überall im Krankenhaus geschützt zu halten. Unser Personal ist mutig und wachsam!