Ein Stück Normalität für herzkranke Kinder
Kinder und Jugendliche mit einem angeborenen Herzfehler waren und sind noch immer besonders von der Corona-Pandemie betroffen, sie gelten wegen ihrer Vorerkrankung als stark gefährdet und sind in ihrem Alltag oft isoliert. Um den Familien herzkranker Kinder und Jugendlicher ein bisschen Normalität während der Corona-Pandemie zu ermöglichen, hat der Verein Junge Herzen Bayern - mit finanzieller Unterstützung von Sternstunden - zwei Ferienfreizeiten in Oberbayern für herzkranke Kinder abgehalten.
Projekt Steckbrief
Projektdurchführung | Junge Herzen Bayern - Verein für Familien mit herzkranker Kinder und Jugendliche Holzfeldstr. 24 85457 Hörlkofen |
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Aktionsjahr | 2020 |
Ort | Bayern |
Fördersumme | 19.650,00 € |
Etwa jedes hundertste Kind wird in Deutschland mit einem Herzfehler geboren, was die häufigste angeborene Organerkrankung darstellt. Wegen der Vorerkrankungen sind sie bei einem schweren Covid-19-Verlauf stark gefährdet. Die Folge: Für viele betroffene Kinder gelten seit Beginn der Pandemie strikte Vorsichtsmaßnahmen und ein Schul- oder Kindergartenbesuch gestaltet sich je nach Stärke der Erkrankung schwierig. Der Alltag der Familien ist damit noch immer besonders beeinträchtigt, viele Kinder mit Vorerkrankung isoliert.
Um den Familien herzkranker Kinder und Jugendlicher ein bisschen Normalität während der Corona-Pandemie zu ermöglichen, hat der Verein Junge Herzen Bayern - mit finanzieller Unterstützung von Sternstunden - eine Reittherapie auf dem St. Margarethenhof in Brannenburg und einen Erholungsaufenthalt mit Schwimmfreizeit auf dem Irmengardhof in Gstadt am Chiemsee möglich gemacht.
Die Kinder haben unter medizinischer Aufsicht am Reiten und Schwimmen, entsprechend ihrer individuellen Fähigkeiten, teilgenommen. Sie haben so ein Stück Normalität erfahren und gelernt über ihre eigenen Grenzen hinauszugehen ohne ihre Gesundheit zu gefährden - das gibt Selbstvertrauen. "Alle Kinder sind psychisch jeweils einige Zentimeter gewachsen", freut sich Vereinsvorstand Michael Brandmayer. Das ist deshalb besonders wichtig, da die vorerkrankten Kinder in regulären Kursen häufig nicht mit herzgesunden Kindern mithalten können. Teilweise werden sie wegen der eventuellen Risiken gar nicht bei einem entsprechenden Angebot angenommen.
Neben dem Freizeitangebot war den Familien vor allem auch der Austausch untereinander wichtig. "Es tut gut, sich in einem Kreis von Menschen zu befinden, die wissen und verstehen, wie die Situation mit einem kranken Kind ist. Auch wenn jede Geschichte natürlich ganz individuell ist, gibt es viele Ähnlichkeiten und Parallelen.", sagt der Vater eines 9-jährigen Jungen mit komplexem angeborenem Herzfehler.