Im Neubau sind ein 3-D-Ganglabor, Pedographie und die innovative KI-gestützte Bewegungsanalyse untergebracht. Diese Art der Diagnostik und Therapieplanung wird bei Kindern mit Gang- und Bewegungsstörungen eingesetzt, etwa bei Fußfehlstellungen, Rheuma und Schmerzsyndromen.

Katharina Nirmaier, Physiotherapeutin und Spezialistin für Ganganalyse, hatte das Entstehen dieses Projekts vor Ort initiiert. Sie veranschaulichte in ihrer den analytischen Quantensprung, der mit den beiden neuen Systemen nun geschaffen ist. Diese Systeme bieten den kleinen Patienten enorme Vorteile: Während man früher Fußabdrücke auf Blaupausen darstellte und interpretierte, gibt es nun eine im Ganglaborboden eingelassene Messplatte, die den Fußabdruck beim Gehen und Stehen mittels 25.000 Sensoren digital erfasst. Die Kinderfüße werden somit durch objektive Messdaten beurteilt. Ein frühes Erkennen von Fußfehlhaltungen ist dadurch möglich.

Bei der markerlosen 3-D-Bewegungsanalyse gehen die Kinder durch den Raum, wobei die Bewegung mittels elf Kameras und KI-gesteuerter Software erfasst und präzise ausgewertet wird. Auch Muskelaktivität und Gelenkbelastungen können synchron gemessen werden. Ein aufwendiges Markerplacement entfällt, die Analyse kann sofort nach Betreten des Raums beginnen. Die Auswertung erfolgt prompt und ermöglicht ein rasches Erkennen von Fehlhaltungen und Auffälligkeiten in der Bewegung, z.B. beim Gehen. Auch eine optimierte Hilfsmittelversorgung ist hierdurch möglich.

Die beiden Systeme eignen sich sich daher bestens auch schon bei kleinen Kindern oder Kindern mit starker Beeinträchtigung.

Landrat Peter Dreier und Oberbürgermeister Alexander Putz zeigten sich erfreut über dieses innovative Alleinstellungsmerkmal im SPZ und bezeichneten diese präzise Bewegungsanalyse als Gewinn für die behandelten Kinder und deren Eltern.

Vor der Besichtigung der Räume wurde das neue Ganglabor durch Dekan Alexander Blei im Beisein des evangelischen Pfarrers Lorenz von Campenhausen eingeweiht.