Haus Mutter und Kind der KJF startet mit kirchlichem Segen
Mit dem kirchlichen Segen durch den Vorsitzenden der Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Regensburg e.V. (KJF), Domkapitular Michael Dreßel, wurden am 30. März die neuen Räumlichkeiten des Haus Mutter und Kind der KJF offiziell ihrer Bestimmung übergeben.
Wie groß der Bedarf an Wohnraum für die oft sehr jungen, alleinerziehenden Mütter ist, zeigen die rund 100 Anfragen, die jedes Jahr in Haus Mutter und Kind eingehen. Die fünf neuen Appartements, die durch die Generalsanierung eines auf dem Areal des bestehenden Mutter-Kind-Hauses befindlichen Gebäudes entstanden sind, helfen die jungen Frauen aufzufangen und ihren Kindern einen guten Start ins Leben zu ermöglichen.
Wie dringend die neuen Appartements benötigt werden, machte Thomas Jansing, Initiator und Vorstandsvorsitzender von Sternstunden, in seiner Rede deutlich: „Sternstunden stärkt junge, manchmal noch minderjährige Mütter, die körperlicher oder psychischer Gewalt ausgesetzt waren, damit sie ihren Kindern einen besseren Start ermöglichen können. Die Nachfrage nach Plätzen in Mutter-Kind-Häusern ist jedoch viel größer als das Angebot. Wir freuen uns, dass wir der Katholischen Jugendfürsorge Regensburg dabei helfen können, zusätzliche fünf Mutter-Kind-Appartements zu schaffen und somit diese Lücke zu verkleinern.“ Sternstunden hat die Erweiterung mit 400.000 Euro gefördert.
Zuflucht und ein sicheres Zuhause für Mütter in Notsituationen
Bis zur jetzigen Erweiterung konnte die Einrichtung zehn Plätze für Mütter in Not anbieten, was allerdings bei Weitem nicht ausreichte, um den Bedarf zu decken. Beginn der Baumaßnahme war im Jahr 2018. Die Kosten belaufen sich auf knapp zwei Millionen Euro. Gut investiertes Geld, denn die jungen Mütter ab 16 Jahren, die dort Zuflucht und ein sicheres Zuhause suchen, sind in Notsituationen – und trotzdem haben sie sich für ihr Kind entschieden. Auf einer Nutzfläche von 245 Quadratmetern entstanden im Erdgeschoss, Ober- und Dachgeschoss fünf Appartements und für die gemeinschaftliche Nutzung auf 102 Quadratmetern eine Spiel- und Bewegungshalle mit 83 Quadratmetern sowie ein Aufenthaltsraum. Ein Büro, ein Besprechungsraum und WC-Anlagen kommen hinzu. Die Appartements sind nach dem Modell „Wohnen-Kochen-Essen-Schlafen“ konzipiert, mit Bad und natürlich immer mit einem Kinderzimmer. Die Wohnungen sind zwischen 29 und 63 Quadratmeter groß. „Sehr gerne haben wir an der Sanierung des Hauses Mutter und Kind mitgewirkt. Hier ist christliche Nächstenliebe zu einem echten Projekt geworden. Wir hoffen, dass sich die jungen Mütter und ihre Kinder in den neuen Räumen schnell einleben und zur Ruhe kommen“, so Diplom-Ingenieur Franz Schindlbeck, der als Architekt an der Baumaßnahme beteiligt war.
Die Geschichte von Haus Mutter und Kind beginnt 1979 in der Nachbarschaft des Bischof-Wittmann-Hauses in Regensburg. 28 Jahre lang dienten dort Räumlichkeiten in einem älteren Gebäude an der Ecke Heiliggeistgasse/Prinzenweg als Zuhause für junge, zum Teil noch minderjährige Mütter aus äußerst schwierigen Familienverhältnissen. Die Lebenssituationen der jungen Mütter sind meist schwer belastet, ihre Sorgen drängend. Die Frauen besuchen meist noch die Schule oder haben eine Ausbildung begonnen. Gleichzeitig sind sie allein verantwortlich und zuständig für ihre Kinder. In Haus Mutter und Kind werden sie aufgenommen und betreut. Sie wohnen mit ihren Kindern in freundlichen, modernen Appartements und werden pädagogisch begleitet. Einzugsgebiet von Haus Mutter und Kind ist der ostbayerische Raum.
Meldung erstellt am: 15. Mai 2023