Childhood-Haus München feierlich eröffnet

In den Räumlichkeiten des kbo-Kinderzentrums München weihte Königin Silvia von Schweden am 15. Juni das von Sternstunden mit 270.000 Euro geförderte Childhood-Haus München ein.

Im Rahmen einer festlichen Zeremonie weihte Königin Silvia von Schweden (3.v.li.) das Childhood-Haus in Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste ein.  (© Foto: kbo-Kinderzentrum München gemeinnützige GmbH )

Im Rahmen einer festlichen Zeremonie übernahm Königin Silvia von Schweden persönlich die Einweihung des Childhood-Hauses - in Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste. Es wird in Zukunft Kindern und Jugendlichen, die Opfer bzw. Zeugen von sexualisierter, körperlicher und psychischer Gewalt wurden, eine kinderfreundliche, multidisziplinäre und ambulante Anlaufstelle bieten. Es ist die erste bayerische Anlaufstelle, bundesweit gibt es bereits acht Childhood-Häuser. Initiatorin dieses Modellprojekts ist die World Childhood Foundation, deren Gründerin Königin Silvia von Schweden in ihrer Eröffnungsrede die Wichtigkeit des Projekts unterstreicht: “Es erfüllt mich mit großem Stolz, dass wir nun die Türen des neunten Childhood-Hauses in Deutschland öffnen und so endlich Kindern und Jugendlichen auch in Bayern mit dem Childhood-Haus Konzept einen besseren Zugang zu Schutz, Hilfen und rechtlicher Klärung ermöglichen können.”

Das Childhood-Haus unterstützt Kinder, wenn sie Missbrauch und Gewalt erleiden und gibt es ihnen Ruhe, Schutz und Sicherheit (© Foto: kbo-Kinderzentrum München gemeinnützige GmbH )

Das Childhood-Haus bietet zuallererst eine möglichst optimale Versorgung für Kinder und Jugendliche die psychische, körperliche oder sexuelle Gewalt erfahren haben. Darüber hinaus können hier alle notwendigen Professionen interdisziplinär zusammenarbeiten: ÄrztInnen, RichterInnen, PolizistInnen, PsychologInnen und die Jugendhilfe kommen in einem sicheren Umfeld zusammen, ohne die betroffenen Kinder und Jugendlichen im Zuge des Strafverfahrens erneut zu traumatisieren.

Das Childhood-Haus München befindet sich in den gemeinsamen neuen Räumlichkeiten des kbo-Kinderzentrums München, des kbo-Heckscher Klinikums für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie und des kbo-Isar-Amper-Klinikums und ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem Amtsgericht München, dem Polizeipräsidium und dem kbo-Kinderzentrum München. Genutzt werden dabei auch die bewährten und bestehenden Strukturen im Kinderschutz in Bayern sowie die langjährige Zusammenarbeit zwischen der Bayerischen Kinderschutzambulanz, der Jugendhilfe, des kbo-Heckscher Klinikums und dem kbo-Kinderzentrum München. Dank einer hochmodernen audiovisuellen Vernehmungsanlage und entsprechenden Räumlichkeiten mit einer vollständigen Trennung zwischen den Bereichen für Betroffene und Beschuldigte können nicht nur polizeiliche (24/7) sondern auch richterliche Vernehmungen durchgeführt werden, darüber hinaus steht ein vollständig ausgestatteter Untersuchungsraum für den Hintergrunddienst des Institutes für Rechtsmedizin der LMU zur Verfügung. Mit diesem, auf das Kind zentrierte, Setting unter einem Dach sollen nicht nur Belastungen minimiert und Retraumatisierungen vermieden, sondern auch Vernehmungsergebnisse optimiert werden.

Ich freue mich sehr, dass München ab heute mit dem Childhood-Haus in Großhadern einen neuen Schutzraum für Kinder bietet. Es kann schwer traumatisierten Kindern den Weg zum Gericht ersparen. 
Bayerischer Staatsminister der Justiz, Georg Eisenreich, MdL

Meldung erstellt am: 23. Juni 2023