Bewegungszentrum für krebskranke Menschen in Regensburg eröffnet

Am 21. Juli wurde auf dem Gelände der Universitätsklinik Regensburg das bundesweit einmalige Sport- und Bewegungszentrum LeoSport der Leukämiehilfe Ostbayern feierlich eröffnet. Sternstunden hat den Bau mit 350.000 Euro unterstützt.

(V.li.n.re.) Dr. Bernhard Graf, stellvertretender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Regensburg, Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer, Staatminister Albert Füracker, Leukämiehilfe-Geschäftsführerin Anna-Maria Thurow, Architekt Manfred Blasch, Prof. Dr. Reinhard Andreesen, Vorsitzender der Leukämiehilfe Ostbayern e.V. (© Foto: Hans-Christian Wagner)

Auf etwa 650 Quadratmetern ist eine Sporthalle mit Geräte-, Trainings-, Therapie-, Umkleide- und Ruheräumen entstanden. Dort können krebskranke Patientinnen und Patienten Sport machen und so therapiebegleitend oder nach überstandener Krankheit ihre Genesung fördern. 

4,2 Millionen Euro hat der Neubau gekostet. Der Großteil der Finanzierung stammt aus Spenden, unter anderem durch Sternstunden. Die Sternstunden-Fördermittel von 350.000 Euro sind anteilig auf die ca. 400 Kinder und Jugendlichen gerechnet, da auch erwachsene Patienten der Klinik das Zentrum als Teil ihrer Nachsorge bzw. Prävention nutzen.

Bewegung wirkt wie Medikament im Kampf gegen Krebs
Die Wirkung von Bewegung und Sport auf Krebserkrankungen wurde in den letzten Jahren verstärkt wissenschaftlich untersucht. Dabei hat sich gezeigt, dass körperliche Aktivität nicht nur die Nebenwirkungen einer Chemo- oder antihormonellen Therapie messbar reduzieren kann, sondern auch positive Einflüsse auf die Lebensqualität von Krebspatienten hat. Sport steigert die körperliche Leistungsfähigkeit, reduziert die Müdigkeit durch die Chemotherapie und stärkt das Selbstbewusstsein. Ebenfalls wird das Rückfallrisiko oder eine Neuerkrankung reduziert (Prävention). Trotz dieser enorm positiven Effekte werden die Sport- und Bewegungstherapien von den Krankenkassen nicht als Nachsorge bzw. Prävention übernommen und die meisten bayerischen Kliniken haben außerdem keine geeignete Räumlichkeit, um diese Therapieform anbieten zu können. 

In der Uniklinik Regensburg hat man schon seit Jahren positive Erfahrungen mit der Sporttherapie gesammelt und nun gibt es auf dem Campus das Sport- und Bewegungszentrum LeoSport. Dieses Pilotprojekt ist in Bayern einzigartig, denn die meisten Krankenhäuser können dafür keine Räume bieten.

Das Zentrum ist einerseits für die Menschen, damit sie Sport und Bewegung machen können. Aber auch für die Wissenschaft, um besser zu verstehen, wie Sport gegen Krebserkrankungen wirkt.
Prof. Dr. Reinhard Andreesen, Vorsitzender der Leukämiehilfe Ostbayern

Meldung erstellt am: 23. August 2023