"Schulquelle" sprudelt für Sternstunden
Mit einer eigens gegründeten Schülerfirma haben SchülerInnen der Mittelschule in Hammelburg, Unterfranken, einen Getränkeverkauf in den Schulpausen ins Leben gerufen. 150 Euro haben sie bereits damit eingenommen und nun an Sternstunden gespendet.
Rund 320 Schüler von der 5. bis zur 10. Jahrgangsstufe besuchen die Mittelschule. In jeder Pause kommt ein Bäcker, der Brötchen verkauft - zu trinken gab es aber nichts. Da Trinken im Sinne einer gesunden Ernährung aber sehr wichtig ist, beschloss Lehrerin Nicole Krieger mit ihrer (damals 7.) Klasse, einen Getränkeverkauf einzuführen.
Um nicht einfach nur zu verkaufen, gründeten sie eine Schülerfirma mit vier Abteilungen: Verkauf, Marketing, Finanzen und Beschaffung/Lagerhaltung. Die Frage nach Startkapital lösten die Mädchen und Jungen durch einen Kuchenverkauf, für den sie eigenhändig buken und ihre Erzeugnisse verkauften.
Dann fielen die Entscheidungen nach Lieferant, Marke und Sorten. Dabei spielten nicht nur der Preis, sondern auch der Zuckergehalt und die Umweltfreundlichkeit eine entscheidende Rolle. Im Anschluss wurden die Verkaufspreise kalkuliert - wie bei einer richtigen Firma wurden Einkaufspreis und Gewinn einbezogen sowie Angebot und Nachfrage. Ein Firmenname sowie ein Logo entstanden auch zu diesem Zeitpunkt.
Nun konnte der Verkauf beginnen. Je drei Schüler opfern täglich ihre beiden Pausen um Getränke zu verkaufen. Die Resonanz war hervorragend. Viele Schüler äußerten sich sehr positiv ob des neuen und umfangreichen Angebots sowie der schülerfreundlichen Preise.
Das Angebot wird hervorragend angenommen und die Schüler, mittlerweile 8. Klasse, sind noch immer mit großer Begeisterung bei der Sache. Da der Verkauf immer in der Freizeit – in den Pausen, bei Elternabenden, an Abschlussfeiern, Konzerten und ähnlichem stattfindet, investieren die Schüler viel ihrer freien Zeit um die Schülerfirma voranzubringen. Alle können mittlerweile ein Kassenbuch führen, die Lagerhaltung dokumentieren, Gewinne ermitteln und Überweisungen tätigen. Von Einkauf und Verkauf nicht zu reden. Auch Absatzstrategien im Sinne von AIDA sind den Schülern geläufig und die Abläufe, die zum Funktionieren einer Firma gehören, sind längst Bestandteil des täglichen Schullebens.
Bereits im vergangenen Jahr konnten die SchülerInnen mit dem Gewinn aus ihren Verkäufen Gutes tun und haben einen Teil davon gespendet, obwohl das Geld eigentlich für ihre Klassenfahrt gesammelt wird. Und auch in diesem Jahr denken die Mädchen und Jungen nicht nur an ihre Reise nach München, sondern auch an Kinder, die krank, behindert oder Not leidend sind. 150 Euro haben sie an Sternstunden überwiesen.
Meldung erstellt am: 18. Dezember 2019